Seensanierung und Seenfilter aktuell

Planung für den Obersee

Am 12.09.2012 wurden bei der Bürgerversammlung (auf Einladung des Bezirksamtes in die Aula der Obersee-Grundschule, Roedernstraße) die Ausführungsplanungen der Arbeitspakete 1 und 2 sowie die Entwurfsplanung des Arbeitspaketes 4 (Seewasserfilter für den Obersee) vorgestellt.

Der Baubeginn des AP1 (die Uferzonenentschlammung) soll lt. Aussage des BA am 01.10.2012 beginnen. Die Fertigstellung dieses AP ist für den 26.10.2012 geplant.

Die Fertigstellung des AP2 (Renaturierung des Oberseeufers) ist lt. BA für den 30.03.2013 vorgesehen.

Den Vortrag zur Sanierung des Obersees finden Sie unter:
http://www.berlin.de/ba-lichtenberg/buergerservice/bauen/bauen045.html#aktuelles


 

Schutz der Uferböschungen

Wie das Bezirksamt Lichtenberg mitteilt, gibt es leider vermehrt Probleme mit „wildem“ Baden am Orankesee. Durch Mensch und Hund werden die noch sensiblen Uferbefestigungen und -bepflanzungen beschädigt und gefährdet. Als erste Maßnahme sollen mehr Hinweisschilder aufgestellt werden, die für Rücksicht und Verständnis werben.
Sollte dies nichts nützen, muss der See leider (temporär?) umzäunt werden. – Also sollten wir, um dies zu vermeiden, alle mit gutem Beispiel vorangehen!

Hier finden Sie die gesamte Pressemitteilung des Bezirksamtes Lichtenberg vom 23.05.2012.


 

Orankesee-Sanierung beendet

Wie geplant, wurden die Sanierungsarbeiten am Orankesee Ende April 2012 fertiggestellt, so das das Strandbad pünktlich zur Badesaison bei sommerlichen Temperaturen eröffnet werden konnte.

Im Herbst soll eine Bepflanzung der Uferböschungen erfolgen. Der FOO hat dazu u.a. einen Baumspendenaufruf gestartet.


 

Weg am Orankesee bald wieder offen

Laut eine Pressemeldung soll der Weg am Nordufer des Orankesees „Orankestrand“ spätestens ab März wieder für Spaziergänger geöffnet werden. Möglich würde dies durch ein Versetzen des Bauzaunes.
Mehr Details entnehmen Sie bitte der entsprechenden Pressemitteilung!


 

Bautagebuch vom Bezirksamt online

Wie angekündigt, gibt es jetzt regelmäßige Informationen über den Stand der Seensanierung in Form eines Bautagebuchs vom Bezirksamt Lichtenberg.
Die – bisher wöchentlich erscheinenden – „Bautagebücher“ sowie aktuelle Termine und Pressemitteilungen findet man auf dieser Übersichtseite!

Als nächsten Termin kann man sich den 30.03. vormerken, wo ab 17 Uhr eine Begehung der Baustelle stattfinden wird.


 

TV Beitrag vom 28.01. im RBB zeigt alle Seiten

Am letzten Samstag fand eine Seen-Begehung von Anwohnern, Bezirksamt, Bürgerinitiative und Förderverein statt, wo von allen Seiten Klartext über die aktuelle Situation und die Zukunft gesprochen wurde.
Weitere öffentliche Begehungen sind geplant.

Den TV-Beitrag „Zoff am Orankesee“ (RBB-Abendschau) können Sie sich hier angucken!


 

Hochschlagende Wellen am Orankesee

Renaturierung des Lichtenberger Gewässers trifft auf Unverständnis.
Ein Beitrag von Jens Scharon, Naturschutzbund Deutschland (NABU) Landesverband Berlin, Bezirksgruppe Lichtenberg.

Hochschlagende Wellen am Orankesee
Renaturierung des Lichtenberger Gewässers trifft auf Unverständnis

Anfang Oktober wurde mit der Renaturierung des Orankesees begonnen. Eine Maßnahme, die schnell auf Unverständnis
der Anwohner und vor allem der vielen Besucher gestoßen ist, die täglich die umliegende Parkanlage
nutzen. Der Stein des Anstoßes sind vor allem die gefällten Bäume, vor allem Weiden, entlang des Gewässerrandes.
Dass Baumaßnahmen am Orankesee vorgesehen sind, ist dem NABU seit einigen Jahren bekannt, welche konkreten Maßnahmen
erfolgen sollten jedoch nicht. Der Rückbau der über den Gewässerrand stehenden Stahlspundwand, die den See einfasst,
wird vom NABU unterstützt. Diese in den achtziger Jahren erfolgte Ufereinfassung entspricht in keiner Weise einer naturnahen
Ufereinfassung, wofür sich der NABU immer einsetzt.
Dass für diesen Rückbau unmittelbar an der Spundwand stehende Bäume entfernt werden müssen, erscheint plausibel. Über
die Entscheidung, ob eine Fällung der entfernter stehenden Bäume notwendig war, kann man unterschiedlicher Auffassung
sein. Bei ruhiger Betrachtung wird man jedoch erkennen, dass die meisten Gehölze entlang des Gewässerrandes so hätten nie
gepflanzt werden dürfen, da sie die Linden, die den Weg um den See doppelseitig umsäumen, bedrängen. Im Falle einer fachlichen
Abwägung unterstützt der NABU die Ansicht, den Erhalt der Linden in den Vordergrund zu stellen.
Aus vergleichbaren Situationen, wo es um das Fällen vor allem von Altbäumen geht, wissen wir, dass es oftmals der schnelle
Wandel nach dem Einsatz der Kettensäge ist, der für Unmut sorgt, egal, ob die Entscheidung, die zur Fällung führte, nachvollziehbar
ist oder nicht.
Das größte Defizit dieser Maßnahmen sieht der NABU in der Information und Öffentlichkeitsarbeit. Es ist in keiner Weise nachzuvollziehen,
dass eine täglich von vielen Besuchern genutzte Parkanlage und wichtige Wegeverbindung von einem Tag zum
anderen durch einen massiven Bauzaun gesperrt wird, ohne vorher und vor allem während der Sperrung an den Zugängen über
das Vorhaben ausführlich zu informieren.
Auch die Information des Bezirksamtes, dass die Fördergelder nicht für Informationstafeln verwendet werden können, kann so
nicht akzeptiert werden. Wer immer von Bürgerbeteiligung in der „Bürgerkommune Lichtenberg“ redet, der muss auch die entsprechenden
Möglichkeiten schaffen, auch die finanziellen.
Der NABU wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass eine angemessene Bepflanzung von Uferabschnitten nach dem Rückbau der
Spundwand erfolgt. Um die bereits erwähnten Konflikte mit der Lindenallee zu vermeiden, sollte es sich um niederwüchsige
Strauchbestände handeln, die u. a. verschiedenen Vogelarten als Brutplatz und Nahrung dienen können. Dort, wo auf lange
Sicht keine Konkurrenzsituation zwischen den vorhandenen Linden und zu pflanzenden Bäumen abzusehen sind, sollten Weiden
gepflanzt werden, die schon immer ein zum Orankesee gehörendes Gestaltungselement waren.
Zur Förderung der Linden wäre es wünschenswert, die während ihrer Pflanzung errichteten Einfassungen der Baumscheiben zu
entfernen. Diese sind durch das Wachstum der Linden genauso aus den Fugen geraten, wie die Wegeeinfassung zum See.
Das vorhandene Schilf sollte erhalten bleiben. Sofern die im Konzept angestrebte Selbstansiedlung von Vegetation im Gewässer
nach spätestens 3 Jahren nicht abzusehen ist, sollte gezielt Röhricht angepflanzt werden. Zu einem naturnahen Gewässer gehört
auch eine standortgerechte Wasservegetation wie Röhricht und keine Zuchtformen der Seerose.
Bedauerlich findet es der NABU, dass die im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes errichteten Aussichtsflächen aus Sandstein
entfernt werden, weil für die Rekonstruktion und Unterhaltung keine Mittel vorhanden sind. Diese gestalterischen Elemente
gehören seit Jahrzehnten zum Orankesee. Bereits im Rahmen der ersten Umgestaltung der angrenzenden Parkanlage um den
Obersee Mitte der 1990er Jahre, wurden die Aussichtsflächen und Mauern im Randbereich der Parkanlage geschliffen.


 

Baumfällungen am Orankesee

In der Dezemberausgabe der Lichtenberger Umweltzeitung werden die Gründe der erfolgten Baumfällungen von H. Nabrowski und F. Peter beleuchtet.

www.umweltzeitung.sozdia.de

Baumfällungen am Orankesee
von Heinz Nabrowsky und Fabian Peter

In der Oktoberausgabe der Lichtenberger Umweltzeitung wurde bereits in einem Beitrag über die Fällung von
Bäumen am Orankesee im Rahmen der Seensanierung informiert. Unterdessen wurde diese Maßnahme umgesetzt,
insgesamt mussten 34 Bäume gefällt werden. Seitens der Anwohnerinnen und Anwohner sind nun berechtigte
Fragen nach den Gründen für die Baumfällungen aufgetreten. In einem Vor-Ort-Termin am 15. November
2011 mit interessierten Bürgern wurden die Beweggründe durch Mitarbeiter des Bezirksamtes erläutert und auch
im Rahmen der letzten Sitzung des Beirates für Naturschutz und Landschaftspflege diskutiert. Das Gremium beurteilte
die Maßnahme als fachlich richtig und empfiehlt für die Zukunft eine verbesserte Kommunikation. An dieser
Stelle sollen die Gründe noch einmal beleuchtet werden.
Hauptsächlich waren die 1990 bis 1991 gepflanzten Trauerweiden von den Fällungen betroffen. Bereits 1988 bis
1989 wurden am Orankesee bei der Befestigung der Ufer mit einer Stahlspundwand mehr als zwanzig fast 100-
jährige Trauerweiden für die Baumaßnahme gefällt. Das Gartenamt Hohenschönhausen hatte danach wieder
eine Bepflanzung mit Trauerweiden vorgenommen. Sie wurden aber sehr dicht an die Spundwand gepflanzt (siehe
Fotos).
Diese Spundwand wird nun eingekürzt. Das geschieht, indem sie mit einem Schweißbrenner abgeschnitten wird.
Dazu ist es erforderlich, hinter der Spundwand ausreichend Raum zu schaffen. In diesem Raum wurzeln aber die
Trauerweiden, und beim Bodenaushub werden die Wurzeln beschädigt und damit die Standsicherheit stark verringert.
In der Folge wären die Trauerweiden bei Sturm oder stärkerem Wind in das Gewässer gestürzt.
Eine alte Trauerweide wurde von einem Brandkrustenpilz besiedelt. Die Fruchtkörper des Pilzes konnten am
Stamm sehr gut beobachtet werden. Leider zersetzt der Pilz das Holz von Bäumen, was zum Auseinanderbrechen
des Stammes führt. Die Untersuchung des Baumes ergab, dass eine weitere Erhaltung nicht mehr möglich
ist.
Das trifft auch für acht Sandbirken, zwei Schwarzerlen und weiteren Gehölzaufwuchs zu. Diese Gehölze hatten
sich überwiegend selbst im Uferbereich ausgesät.
Eine Eibe und ein Eschenahorn befanden sich auf der Fläche an der Oberseestraße, auf der 2013 der Seewasserfilter
gebaut werden soll. Auf dieser Fläche wird jetzt ein Lagerplatz eingerichtet, die Bäume wurden daher vorzeitig
gefällt.
Zur Fällung der 20 Trauerweiden wäre es wohl auch in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren gekommen. Sie
konnten sich an den Standort nur dadurch anpassen, indem sie dem Licht entgegen wuchsen – die benachbarte
Lindenallee am Orankesee beschattete die Uferbereiche zu stark. Dadurch kam es zu einem sehr schrägen
Wuchs, der früher oder später zum Umstürzen der Bäume geführt hätte.
Darüber hinaus hätten die Trauerweiden die Uferbereiche des Orankesees so stark verschattet, dass der natürliche
Aufwuchs von Röhricht behindert worden wäre.
Die milde und trockene Witterung im November bot beste Voraussetzungen für die Baumaßnahmen. Setzt sie
sich im Dezember fort, kann der Bauzeitenplan sehr gut eingehalten werden. Am 28.11.2011 waren die Spundwände
freigelegt und etwa 10 Prozent gekürzt.
Dezember 2011


 

Antwort von Herrn Geisel

Am 11.11.2011 hat der Bezirksstadtrat diesen Brief beantwortet.

„Sehr geehrter Herr Dr. Ritter,

vielen Dank für Ihr Schreiben. Ich bedaure sehr, dass es offensichtlich Kommunikationsprobleme gibt, die für mich nicht in jedem Fall erklärbar sind. Immerhin nehmen Vertreter des Fördervereins Obersee&Orankesee an den wichtigen Beratungen teil und haben offenbar am 11.10.2011 zu den Baumfällungen die gleiche Information wie die Bezirksverordnetenversammlung erhalten. Das bedeutet nicht, dass Sie als Förderverein immer die gleiche Meinung wie das Bezirksamt vertreten müssen, Sie sind ja nicht der Bauherr. Aber es gab auf jeden Fall vom Amt für Umwelt und Natur zumindest das Bemühen, Sie über die laufenden Maßnahmen ausreichend zu informieren.

Zu den von Ihnen angesprochenen Problemen kann ich Ihnen mitteilen, dass wir an einer Änderung arbeiten. Das Budget für die gesamte Maßnahme erlaubt nicht alles, was wünschenswert ist. Daher wurde in der Bauanlaufbesprechung auch zum Thema Baustellenbeschilderung mitgeteilt, dass in einem Eingangsbereich ein Baustellenschild entsprechend den Anforderungen aus Sicht des Fördermittelgebers aufgestellt wird. Von den Anwesenden gab es dazu in der Beratung keine weitere Äußerung. Offenbar wurde die Situation von allen Beteiligten falsch eingeschätzt und die im Vorfeld umfangreich gegebenen Informationen wurden als ausreichend angesehen. Neben dem Förderverein wurde z.B. auch die Sportschule Hohenschönhausen über die geplante zeitweilige Schließung des Orankeseeparkes unterrichtet. Auf Grund der Kritiken hat das Amt für Umwelt und Natur am 09.11.2011 eine weitergehende Beschilderung beauftragt, eine provisorische Beschilderung und eine Sicherung der Baustelle angeordnet. Das ist in Teilen bereits erledigt worden.

Die von Ihnen vorgeschlagene Lösung einer zwischenzeitlichen Öffnung des Baustellenbereiches ist aus Gründen der Arbeitssicherheit nicht möglich. Sie wird von der verantwortlichen Baufirma abgelehnt. Es mag für viele Anwohner schmerzlich sein, dass sie in dieser Zeit die Parkanlage nicht nutzen können. Die von Ihnen vorgeschlagenen Lösungen sind sicher theoretisch möglich, führen aber zu erheblichen Mehrkosten.

Die verspätete Presseerklärung hat nicht nur das Bezirksamt zu vertreten. In jedem Fall muss entsprechend den Förderrichtlinien die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz der Presseerklärung zustimmen, was zusätzlich Zeit kostet. Hier wird es eine Auswertung geben, warum die Verzögerung eingetreten ist, um zukünftig die Presse termingerecht und so früh wie möglich zu informieren.

Nicht erklärbar ist es mir, warum sich Herr Barnewski nicht ausreichend informiert fühlt. Der entsprechende Zeitplan wurde auf beiden Beratungen in seiner Gegenwart erörtert und das Bezirksamt hat gegenüber den am Vorhaben beteiligten Büros und Baufirmen in seiner Anwesenheit deutlich gemacht, dass es eine Verzögerung des Bauvorhabens nicht hinnehmen wird, damit eine termingerechte Eröffnung des Bades gewährleistet wird. Herr Barnewski hat sich gegenüber dem Amt für Umwelt und Natur diesbezüglich nicht geäußert. Das Eisbaden im Orankesee ist ebenfalls möglich, auch das wurde in der Bauanlaufberatung mitgeteilt. Dazu liegt vom Veranstalter bisher noch kein Antrag auf Genehmigung der Veranstaltung vor. Das Amt für Umwelt und Natur führt seit Baubeginn täglich Kontrollen der Baustellen durch, um den Bauablaufplan einzuhalten.

Bezüglich der Baumfällungen ist mir bisher keine Beschwerde bekannt, es gibt nur einen anonymen Aufruf zur Bildung einer Bürgerinitiative. Das Erfordernis der Baumfällung leitet sich aus der Verkehrssicherungspflicht und aus der Uferrenaturierung ab. Dabei erfolgt eine Betrachtung jedes einzelnen Baumes. Das Bezirksamt wird dazu ausführlich informieren, falls sich dazu jemand meldet.

Sie schlagen mehrere Veranstaltungen vor. Die Veranstaltung am 08.12.2011 ist erforderlich, um Ihren Vereinsmitgliedern und interessierten Bürgern Abweichungen im Projekt zu erläutern und Fragen zu beantworten. Daran werden das Bezirksamt und auch ich persönlich teilnehmen.

Dagegen halte ich es für schwierig, den Arbeitseinsatz am 12.11.2011 mit einer parallelen Informationsveranstaltung zu verbinden. Aus den bereits vor Ort stattgefundenen Veranstaltungen weiß ich, dass solche spontanen Veranstaltungen schwer zu moderieren sind. Denkbar ist ein separater Ortstermin mit dem Planungsbüro zur Erläuterung der Baumaßnahme. Dazu sollte gesondert eingeladen werden.

Um den Informationsfluss und die Kommunikation zwischen dem Bezirksamt und dem Förderverein zu verbessern schlage ich vor, dass der Förderverein eine Person benennt, die als Ansprechpartner für das Bezirksamt fungiert und an den Beratungen teilnimmt. Darüber hinaus sollten aus dem Baugeschehen aufgetretene Fragen und Probleme sofort dem Amt für Umwelt und Natur mitgeteilt werden, am besten in Form einer E-mail. Das Amt für Umwelt und Natur wird dann zeitnah antworten und Sie haben eine verbindliche Auskunft.

Bitte haben Sie Verständnis, dass ich kurzfristig nicht auf alle Fragen eingehen kann. Sie erhalten zu den noch offenen Fragen (Uferweg Nordufer, Radweg Orankesee) zeitnah eine Antwort.

Mit freundlichen Grüßen,
Andreas Geisel“


 

Offener Brief an Stadtbezirksrat Geisel

Am 09.11.2011 hat der Förderverein einen offenen Brief an den Stadtbezirksrat A. Geisel verfasst.
In ihm werden u.a. handwerkliche Fehler in der Kommunikation und Abstimmung der Beteiligten bei den anstehenden Baumassnahmen am Orankesee beanstandet.

„Sehr geehrter Herr Stadtbezirksrat Geisel,

die Art und Weise, wie die Baumaßnahmen am Orankesee im Rahmen des Projektes Seensanierung in dieser Woche begonnen wurden, hat uns veranlasst, gestern eine außerordentliche Vorstandssitzung (an der auch der Pächter des Strandbades, Herr Bernd Barnewski, teilgenommen hat) durchzuführen. Das Bezirksamt und insbesondere Sie persönlich wissen, wie wichtig es dem Förderverein Obersee Orankesee in den letzten Jahren war, das Projekt voranzutreiben, und wir haben uns gemeinsam über die Finanzierungsentscheidung durch den Bezirk, den Senat und Brüssel Mitte diesen Jahres freuen können.

Nun scheint es so, dass jahrelange gemeinsame Vorbereitungen durch handwerkliche Fehler in der Kommunikation und Abstimmung der Beteiligten den Erfolg dieses Projektes in Frage stellen und viele uninformierte Bürger in Opposition gehen lassen. Bei allen gemeinsamen Bemühungen halten wir fest, dass das Bezirksamt Lichtenberg der Bauherr ist und somit für die Information der Bürger und die veranlassten Bauarbeiten zuständig ist. Dass sich die Wut und das Unverständnis einiger Bürger nunmehr in unterschiedlichster Art bis hin zu Unterschriftensammlungen gegen unseren Verein richten, werden wir keinesfalls zulassen. Deshalb haben wir im Vorstand folgende Maßnahmen beschlossen, bei denen Sie persönlich bzw. das Bezirksamt gefordert sind:
Anlässlich unseres am kommenden Sonnabend, den12.11.2011 stattfindenden Herbsteinsatzes rund um Obersee und Orankesee wird um 11:30 Uhr im Strandbad Orankesee den Bürgern die Baumaßnahme erläutert und zu Fragen Stellung genommen. Wir bitten Sie bzw. einen Vertreter des zuständigen Amtes und des beauftragten Bauunternehmens, diesen Termin wahrzunehmen. Dabei geht es auch um eine Reihe von ungeklärten Fragen, die der Pächter des Strandbades, Bernd Barnewski, gestern gestellt hat.

Die Erklärung, dass eine Presseinformation des Bezirksamtes zu den Baumaßnahmen noch in der Abstimmung beim Senat ist und es keine Mittel gebe zur ordnungsgemäßen Beschilderung der Baumaßnahme bei einem Projekt von insgesamt fast 3 Mio. € ist nicht akzeptierbar und reflektiert ein Chaos im Rahmen der Projektleitung durch das Bezirksamt. Wir fordern umgehend eine Presseinformation und eine entsprechende Beschilderung an allen Eingängen rund um den Orankesee.

Die Tatsache, dass bis Frühjahr 2012 einige Wege um den Orankesee durch eine Vollsperrung blockiert bleiben sollen, wird von uns nicht hingenommen. Wir fordern eine pragmatische Lösung mit der Baufirma, so dass schmale „Gassen“ entlang der Baumaßnahme für Bürger bleiben, die einen Weg zur Arbeit oder Spaziergänge ermöglichen. Was die Maschinen der Baufirma anbetrifft, hat Herr Barnewski bereits vorgeschlagen, dass diese nach Feierabend bzw. am Wochenende im Strandbad deponiert werden können mit der Bedingung, dass beschädigte Rasenflächen nach Abschluss der Baumaßnahme wiederhergestellt werden.

Das Bezirksamt hat uns zwar vor drei Wochen mit einer kurzen Email darüber informiert, dass möglicherweise Baumrodungen notwendig seien, um die Renaturierung des Orankeseeufers durchzuführen. Wir wollen die Renaturierung und wir wissen, dass einige dieser Bäume nicht zu halten sind, da sie drohen einzustürzen, was in einem öffentlichen Park nicht hinnehmbar ist. Dennoch fordern wir, eine gemeinsame Begehung mit Experten und Bürgern, um zu einem Konsens zu gelangen bei der Entscheidung zur Rodung. Das Ziel sollte sein, weniger Bäume zu roden bzw. Neupflanzungen umgehend zu entscheiden.

Eine kontinuierliche Abstimmung zwischen Bezirksamt, Ingenieurbüro, Baufirma und Förderverein sollte ab sofort „die Kultur“ eines abgestimmten Miteinanders werden, um weitere Konfrontationen zu vermeiden. So können wir als Förderverein mit über 100 Mitgliedern gewährleisten, dass richtige Informationen weitergegeben werden. Es kann nicht sein, dass uns heute das Bezirksamt telefonisch mitteilt, es werde keine asphaltierten Radwege um den Orankesee geben, und eine andere Mitarbeiterin des gleichen Amtes einem Mitglied unseres Vereins vor Ort erläutert, dass die Absperrung auch wegen des Baus eines asphaltierten Radweges notwendig sei.

Der Pächter des Strandbades, Herr Barnewski, fordert mit Recht, dass wir einen Terminplan vereinbaren, der gewährleistet, dass spätestens am 31.03.2012 mit dem Wasserzulauf begonnen werden kann, um die Badsaison pünktlich zu beginnen und mögliche Einnahmeverluste für den Pächter zu verhindern. Darüber hinaus gibt es auch andere Aktivitäten von Vereinen wie bspw. des Vereins Berliner Seehunde, die anfragen, ob sie und in welcher Form sie Veranstaltungen während der Wintersaison planen können.
Wie bereits mit dem Bezirksamt auf Arbeitsebene abgestimmt, fordern wir eine öffentliche Informationsveranstaltung zum Gesamtprojekt der Seensanierung, vor allem zu den jetzt beschlossenen Veränderungen in der Ausführung des Projektes. Dazu gehört auch die Entscheidung, dass am Obersee keine Röhrichtpflanzungen vorgenommen werden sollen, da dadurch Verschmutzungen entstehen und Bestandteile von Röhricht die geplante Seefilteranlage verstopfen können. Bisher haben wir den Bürgern erläutert, dass der Röhricht nicht nur gut aussieht, sondern auch eine sehr preiswerte Maßnahme zur Sauberhaltung des Sees sei. Darüber hinaus soll nun auch die den Obersee einfassende Betonkante erhalten bleiben und nur instand gesetzt werden. Schließlich hören wir wieder Bezirksamtstimmen, die die Idee eines Holzsteges am Nordufer des Obersees aufgreifen, gegen den wir uns nicht nur aus Kostengründen vor einem Jahr klar entschieden haben.

Die öffentliche Veranstaltung für alle Bürger ist für Donnerstag, den 08.12.2011, 19:30 Uhr im Rathaussaal des Rathauses Lichtenberg, Möllendorfstraße geplant.
Sehr geehrter Herr Geisel, auch wenn sich zurzeit das Bezirksamt und die BVV „neu sortieren“, erwarten wir, dass das Bezirksamt seiner Verantwortung als Bauherr gerecht wird und wir – so wie bis vor Beginn der Baumaßnahmen – gemeinsam und abgestimmt an der Realisierung der Seensanierung bis 2013 arbeiten können.
Wir bitten Sie als Vorstand des FOO um eine entsprechende Antwort und vor allem eine Teilnahmebestätigung zu den Informationsveranstaltungen für unsere Mitglieder, Anwohner und Bürger.

Gez. Vorstand Förderverein Obersee & Orankesee e.V.“


 

09.11.2011

Anwohnerinformationen des Bezirksamtes

Auf Drängen des FOO hat das Bezirksamt Lichtenberg, als verantwortlicher Bauherr und Veranlasser der Bauarbeiten am Orankesee, am 04.11.2011 die Anwohner über den Beginn der geplanten Renaturierungsarbeiten am Oranke- und Obersee informiert.